Akne - Definition, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Meine Apotheke für meine Haut

Akne wird neben der Vererbung durch die Aktivierung der Geschlechtshormone in der Pubertät ausgelöst und tritt bei 80 bis 90 Prozent aller Mädchen und Jungen auf. Ein Drittel davon braucht eine medizinische Behandlung. Doch auch bei Erwachsenen können Hormonveränderungen Akne auslösen.

In dieser Broschüre erfahren Sie alles über Acne comedonia und Acne papulo-pustulosa, die zwei gängigen Akneformen: Wie sie entstehen und wie sie behandelt werden können. Dabei spielen auch die Ernährung und Mikronährstoffe eine Rolle.

Hautveränderungen können verunsichern und werfen viele Fragen auf. Wir von Amavita sind überzeugt, dass es Ihrer Gesundheit hilft, wenn Sie über die Ursachen und die möglichen Therapien Bescheid wissen. Deshalb beraten wir Sie kompetent und umfassend und setzen alles daran, damit Sie sich in Ihrer Haut wohl fühlen.

Betrachten Sie uns als Ihren persönlichen DERMO EXPERTEN: Meine Apotheke für meine Haut – wir zeigen Ihnen auf, wie Sie nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich Ihrer Haut helfen können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre.

Ein Organ mit Format!

Unsere Haut ist das grösste und schwerste Organ. Würden wir im Wortsinn «aus der Haut fahren» und diese wiegen, könnte die Waage bis zu 13 Kilogramm anzeigen. Dennoch ist die Haut nur wenige Millimeter dick. Erfahren Sie hier Wissenswertes über unser grösstes Kleid – denn: Haut ist viel mehr als das, was wir sehen.

Die Haut hält unseren Körper zusammen, sie schützt uns vor Druck und Stössen und vor dem Eindringen von Wasser, UV-Strahlen, Schmutz und Mikroben – also winzig kleinen Lebewesen wie Bakterien und Viren. Sie sorgt auch dafür, dass wir nicht austrocknen: Ohne diese Barrierefunktion würde der Körper etwa 20 Liter Flüssigkeit pro Tag verlieren.

Klug und Sinnlich zugleich

Die Haut reguliert den Wärmehaushalt des Körpers. Auch Gefühlsregungen drücken wir über unsere Schutzhülle aus: Wir werden rot vor Wut, blass vor Schreck, wir schwitzen vor Angst… Die Haut ist ein Spiegel unserer Seele. Mitunter ist sie auch das sensible Sinnesorgan, mit dem wir tastend unser Umfeld erkunden.

Aufbau der Haut

Die äussere Haut gliedert sich in drei wesentliche Schichten:

  • Epidermis (Oberhaut)
  • Dermis (Lederhaut, lat. Corium)
  • Subcutis (Unterhaut)
Couches de la peau

In der Oberhaut erneuert sich unser Schutzmantel ständig. Frische Zellen wandern bis an die Hautoberfläche.

Die alten fallen dort als Schuppen ab. Rund vier Wochen dauert so ein Zyklus. Auch Farbpigmente werden hier gebildet.

Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut: Sie besteht aus straffem Bindegewebe. Hier sitzen Schweissund Talgdrüsen, die bei der Entstehung von Akne eine wichtige Rolle spielen. Auch Blutgefässe, welche die Hautzellen mit Sauerstoff versorgen, und die meisten Nervenfasern liegen in der Lederhaut. Rezeptoren reagieren auf Schmerz, Wärme oder Kälte und leiten das Signal ans Gehirn weiter.

Noch tiefer – in der Unterhaut – liegen unsere Energiereserven in Form von Fettgewebe. Dieses bildet für unseren Körper eine natürliche Isolierschicht. Die unterste Hautschicht ist lockerer als die Lederhaut.

Die Haut in Zahlend

La peau en chiffres

Welcher Akne-Typ blüht hier?

Akne ist die häufigste Hautkrankheit: Fast jeder kennt die meist im Alter von 15 bis 18 Jahren auftretenden Pickel. Je nach Stärke ihrer Symptome oder je nach Ursache unterscheiden wir verschiedene Formen. Betrachten wir kurz die zwei häufigsten.

« AKNE IST GRUNDSÄTZLICH EINE HARMLOSE ERKRANKUNG, DIE NICHT AUFGRUND MANGELNDER HYGIENE ENTSTEHT. »

Eine gewöhnliche Akne beginnt in der Regel ab dem 15. Lebensjahr und verschwindet in den meisten Fällen bis zum dritten Lebensjahrzehnt von allein. Ihre Hochphase durchlebt sie im Alter von 15 bis 18 Jahren. Es gibt aber auch Mädchen oder Jungen, die bereits mit 10 Jahren Akne-Pickel erhalten. Je früher Akne auftritt, desto schwerer kann sie verlaufen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt nach der Pubertät eine Rückbildung, wenn auch bei 2 bis 7 Prozent der Betroffenen erhebliche Narben bleiben. In solchen Fällen verbessern spezielle Narbencremen die Durchblutung der Haut und halten das Narbengewebe geschmeidig. Als Ihr DERMO EXPERTE zeigen wir Ihnen gerne geeignete Produkte und wie Sie diese anwenden. Profitieren Sie bei Ihrem nächsten Amavita-Besuch von unserem Fachwissen.

Den Talgdrüsen nach

Vorwiegend tritt die Akne im Gesicht, Nacken und Dekolleté auf. Diese Körperregionen verfügen über besonders viele Talgdrüsen. Je nach Akne-Form können aber auch Rücken, Achseln sowie Genital-, Gesäss- und Leistenregion betroffen sein. Die häufigste Form der Akne ist die gewöhnliche Akne (Acne vulgaris), erkennbar an den für sie typischen Mitessern. Diese Form tritt meist zu Beginn der Pubertät auf. Dabei sind folgende zwei Ausprägungen sehr häufig:

  • Acne comedonica
  • Acne papulo-pustulosa

Beide Formen bilden sich aufgrund von körpereigenen Ursachen, weshalb wir auch von endogenen Akne-Formen sprechen. Sie lassen sich in der Regel gut selber ohne ärztliche Konsultation behandeln. Fragen Sie in Ihrer Amavita Apotheke nach wirksamen Methoden und lesen dazu auch unsere Ausführungen ab Seite 11.

Comedonica

Wo sie auftritt

Hauptsächlich im Gesicht auf Stirn, Nase und Wangen, seltener auf dem Rücken.

Wie sie aussieht

Das Hautbild ist von Mitessern und höchstens wenigen, sehr leichten Entzündungen (Papeln) geprägt. Eine Acne comedonica im Jugendalter heilt normalerweise nach Abschluss der Pubertät folgenlos wieder ab.

Bleiben Narben?

Meistens eher nicht.

Papulo-Pustulosa

Wo sie auftritt

Hauptsächlich im Gesicht auf Stirn, Nase und Wangen, seltener auf dem Rücken.

Wie sie aussieht

Diese Form von Akne geht vor allem mit entzündeten Papeln und Pusteln einher. Auch sind deutlich Mitesser auf der Haut zu sehen. Die noch nicht so ausgeprägten Entzündungen können teilweise tiefer ins Gewebe reichen. Aus den Komedonen (Mitessern) bilden sich rote oder eitrige Knötchen, Pusteln und Papeln.

Bleiben Narben?

Aufgrund der Entzündung ist das möglich.

So entsteht Akne

Akne kennt viele mögliche Ursachen und tritt in vielen Varianten in Erscheinung. Faktoren wie Rauchen, Alkohol, Stress oder bestimmte Arzneimittel und Kosmetika können das Auftreten der Akne zusätzlich begünstigen. Auch unsere Gene können eine Rolle spielen.

Bei Akne handelt es sich um eine Erkrankung der Talgdrüsen, genauer gesagt der Talgdrüsenfollikel. Sie befinden sich in der Lederhaut (mittlere Hautschicht). Besonders viele Talgdrüsen gibt es im Gesicht, im Brust- und Rückenbereich sowie an den Oberarmen. Von jeder Talgdrüse führt ein Kanal an die Hautoberfläche, der im oberen Abschnitt von hornbildenden Zellen ausgekleidet ist. Durch diesen Kanal wird der täglich gebildete Talg (Sebum) abgegeben. Er schützt die Haut vor Austrocknung. Dieser Schutzmechanismus kann durch…

  • eine übermässige Talgproduktion,
  • eine Verhornungsstörung,
  • eine bakterielle Besiedlung oder
  • eine Entzündung…

… aus dem Lot geraten und zu Akne führen.

Übermässige Talgprofuktion

Sowohl Jungen als auch Mädchen bilden in der Pubertät vermehrt männliche Sexualhormone (Androgene). Diese hormonelle Umstellung ist völlig natürlich. Dabei nimmt das Talgdrüsenvolumen zu, und es wird mehr Talg produziert. Eine fettige Haut deutet als erstes Anzeichen auf diese Umstellung hin.

Verhornungsstörung

Auch die Hornzellen wachsen aufgrund der Sexualhormone schneller. Sie sammeln sich verstärkt im Ausführungskanal der Talgdrüsen an. So bildet sich ein Hornpfropf, der das Abfliessen des Talgdrüsensekrets verhindert. Auf diese Weise entsteht ein Mitesser, den man in der Medizin als «Komedo » bezeichnet. Mitesser können sich zu typischen Pickeln weiterentwickeln.

Bakterielle Besiedlung

Das aufgestaute Talgdrüsensekret ist ein idealer Nährboden für Propionibakterien. Sie gehören zur natürlichen Bakterienflora der menschlichen Haut und können sich stark vermehren. Mit speziellen Enzymen spalten die Bakterien das Talgdrüsensekret in seine Einzelbestandteile. Diese freigesetzten Substanzen lösen den entzündlichen Prozess aus.

Entzündung

Nehmen schädliche Bakterien Überhand, reagiert unser Immunsystem mit einer Entzündung. Dabei entstehen die typischen roten Pickel, Eiterbläschen und Knoten.

Was Hautunreinheiten begünstigt

So vielfältig wir Menschen sind, so zahlreich tritt auch Akne in Erscheinung. Die Wissenschaft weiss mittlerweile, welche Faktoren Akne oder Hautunreinheiten begünstigen.

Unsere Hormone und unsere Gene können wir nicht beeinflussen. Anders sieht dies bei Risikofaktoren wie etwa dem Rauchen aus. Ein Überblick über fremde und eigene Risiken.

Hormone

Hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft und Wechseljahre können Akne verursachen.

Genetik

Unsere Eltern geben uns viel – manchmal leider auch die Veranlagung zur Akne: Sie kann erblich übertragen werden.

Komedogene Stoffe

Komedogene Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten stehen im Verdacht, Akne (in diesem Fall eine Akne cosmetica) zu verstärken. Auch hochwertige oder natürliche Pflegeprodukte weisen solche Bestandteile auf. Lesen Sie die Beipackzettel und meiden Sie Produkte mit folgenden Inhaltsstoffen: Silikone, Polyethylenglykol (PEG), Fettalkohol (Cetyl Alcohol), Paraffin und Vaseline. Aber achten Sie darauf: Selbst auf Kokosöl, Kakaobutter, Weizenkeimöl, Maisöl, Olivenöl, Leinsamenöl, Wollfett (Lanolin), Palmöl, kolloidalen Schwefel und Algenextrakt kann unsere Haut mit Schwellungen, Rötungen oder Pickel reagieren. Sogar Kochsalz kann Akne verschlimmern. Die Betonung liegt allerdings auf «kann». Wir reagieren – das ist die gute Nachricht – sehr individuell. Gerade deshalb ist eine ausführliche Beratung wichtig. Fragen Sie in Ihrer Amavita Apotheke nach einer geeigneten Pflege für Sie. Gut zu wissen in diesem Zusammenhang: Es gibt auch heilungsfördernde Inhaltsstoffe für Personen, die unter Akne leiden. Zu diesen zählen zum Beispiel Kamille, Aloe Vera oder Hamamelis, auch Zaubernuss genannt.

Rauchen

Zigaretten setzen viele entzündungsfördernde Substanzen frei. Durch das Rauchen verengen sich unsere Blutgefässe und die Haut wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Unter diesen Voraussetzungen kann sich Akne ausbreiten. Eine durchgeführte Untersuchung unter 1’000 Frauen ergab, dass der Anteil der Akne-Betroffenen unter den Raucherinnen deutlich höher war (ca. 40 Prozent) als unter den Nichtraucherinnen (ca. 10 Prozent) – ein klarer Hinweis auf den Zusammenhang von Rauchen und Akne. Auch E-Zigaretten schaden der Haut, da Nikotin Durchblutungsstörungen verursacht.

Stress

In einem gestressten Körper entstehen entzündungsfördernde Stoffe. Vor allem eine langanhaltende seelische Anspannung tut der Haut nicht gut und kann die Akne begünstigen. Auch schon Prüfungsstress kann ausreichen, um einen Akneschub zu provozieren. Sorgen dann auch noch genau diese Pickel für psychologischen Stress, ist dies wenig förderlich. Wenden Sie sich an Ihre Amavita Apotheke und klären Sie ab, was Sie tun können, um sich wieder wohl in Ihrer Haut zu fühlen. Wir sind Ihr DERMO EXPERTE.

Medikamente

Medikamente wie Kortikosteroide (Kortison) und Anabolika können die Talgproduktion anregen oder zur Verstopfung der Ausführungsgänge beitragen.

Von der Akne gezeichnet

Nicht immer hinterlässt Akne Spuren. Doch vor allem bei einer schweren Akne bleiben oft Narben zurück.

Akne-Narben können in den unteren Hautschichten entstehen, wenn die Wunde abheilt. Diese drei Formen unterscheidet man:

  • Atrophische Akne-Narben liegen unter der Haut. Sie sehen aus, als wäre die Haut nach innen gezogen worden. Der Grund: Heilt die Wunde nicht richtig ab, entwickelt sich zu wenig Bindegewebe. Deshalb entsteht unterhalb des umliegenden Gewebes eine Vertiefung.
  • Hypertrophe Akne-Narben erheben sich als sichtbare Verdickungen auf Brust, Rücken oder Schultern,
  • weil zu viel neues Bindegewebe zur Reparatur der Wunde gebildet wurde. Sie können jucken oder sogar schmerzen.
  • Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH) zeigt sich als dunkle Verfärbung der Haut. Bereits eine Haarentfernung kann die winzig kleinen Hautverletzungen, die so genannten Pigmentflecken, hervorrufen. Der Grund: Weil die Haut auf eine Entzündung (so auch bei Akne) reagiert, versorgt der Körper diese Stelle zusätzlich mit dem Hormon Melatonin.

Narben behandeln: das können Sie tun

Narben können das Alltagsleben der Betroffenen stark beeinflussen und unbehandelt eine lebenslange Belastung darstellen. Das muss nicht sein. Dermatologen wenden verschiedene Methoden an, um Aknenarben zu behandeln. Folgende Therapien gibt es:

  • Lasertherapie
  • Chirurgische Narbenkorrektur
  • Vereisungsbehandlung
  • Schleifbehandlung
  • Chemische Peelings
  • Säurebehandlung
  • Dermabrasion / Microdermabrasion
  • Unterspritzung
  • Injektion von Kollagen

Es ist sinnvoll, mit der Behandlung von Aknenarben zu warten, bis die Akne abgeklungen ist. Fragen Sie Ihren Amavita DERMO EXPERTEN nach dem Vorgehen.

« DRÜCKEN SIE MITESSER UND PUSTELN NICHT AUS, DENN DAS KANN DIE NARBENBILDUNG FÖRDERN »

Zwei Tipps, wie Sie dennoch gute Miene machen: Tragen Sie entzündungshemmendes Teebaumöl (in Stiftform erhältlich) auf. Ein Abdeckstift mit Salicylsäure macht Pickel erst mal unsichtbar.

Bei meiner Haut!

Anamnese: Deshalb stellen Ärzte bei Konsultationen so viele Fragen zu Ihrer Familie oder zu Ihrem Lebensstil: Sie ergründen die Vorgeschichte der Krankheit, die so genannte Anamnese.

Antiseptisch: Damit bezeichnet man die Massnahmen, welche die Keimzahl in Wunden oder auf Oberflächen mindern.

Komedonen: Ein Mitesser nennt sich Komedo, plural Komedonen. Diese entstehen bei verstopften Poren. Mitesser treten oftmals auf der Nase auf. Ein sorgfältiges Peeling kann helfen.

Komedogen - Komedolytisch: Komedogen steht für die Eigenschaften, welche die Entstehung von Mitessern fördern. Komedolytisch bedeutet das Gegenteil: Mitesser werden aufgelöst.

Papeln: Ein rundes bis ovales Knötchen, das im Durchmesser weniger als 5 Millimeter gross ist.

Pusteln: Die mit Eiter gefüllten Hautbläschen können bei Akne wie auch bei Insektenstichen oder bakteriellen Infektionen auftreten. Pusteln tun weh.

Talgdrüsen: Hautunreinheiten treten am häufigsten an Körperstellen auf, an denen viele Talgdrüsen (Poren) Vorhanden sind, wie Gesicht, Kopfhaut, Brust und Rücken. Akne bildet sich in Haarfollikeln und in den darin befindlichen Talgdrüsen.

Zysten: Zysten oder Furunkel sind größer als ein normaler Pickel und reichen tiefer in das Hautgewebe hinein als gewöhnliche Hautunreinheiten. Zysten entstehen in der Nähe von Schweissdrüsen.

Ran an die Haut - Aber bitte sanft

Akne kann man wirksam behandeln. Dabei empfiehlt sich für jeden Hauttyp eine andere Therapieform. Was Sie auf jeden Fall benötigen: Geduld, Zeit und Disziplin. Erfolge stellen sich frühestens nach vier bis sechs Wochen ein. Dabei lassen sich schwere Ausprägungen von Akne nicht immer vollständig ausheilen.

Primär wird Akne äusserlich behandelt. Fachleute sprechen dabei von einer topischen Therapie. Führt diese nicht zum Erfolg, kann der Arzt die Einnahme von Tabletten oder Kapseln verordnen. Die Fachleute sprechen in jenem Fall von einer systemischen Therapie. Bei der äusserlichen Behandlung spielt die Reinigung eine Hauptrolle. Erfahren Sie hier, wie Sie zu einem «Reinigungsprofi» in eigener Sache werden.

Doch mehr Fett?

Als Pflegepräparate eignen sich auch die sogenannten Öl-in-Wasser-Emulsionen (O/W-Emulsionen). Darum geht das gut: Diese leichte O/W-Emulsionen verstopfen die Poren nicht, im Gegenteil: Sie helfen, damit sich nicht weitere Komedonen, Pickel oder gar Pusteln bilden.

Welches Reinigungs - Produkt passt zu mir?

Es gibt viele geeignete Pflegemittel. Sie erkennen die bei Akne wirksamen und sanften Reinigungsprodukte an folgenden Inhaltsstoffen: Alpha- und Beta-Hydroxysäuren (lösen die Hautschüppchen), Decandiol (spendet Feuchtigkeit, wirkt antimikrobiell), Licochalcone A (reduziert Hautirritationen). Ihre Amavita Apotheke hilft Ihnen bei der für Sie richtigen Wahl gerne weiter.

Acht wichtige Pflege-Tipps

  • Reinigen Sie die Hände, bevor Sie das ganze Gesicht (nicht nur die betroffenen Hautstellen) mit einer sanften Reinigungsmilch oder einem Reinigungsgel waschen.
  • Verwenden Sie auf keinen Fall Seife. Ideal wirken Reinigungsmittel mit physiologischem pH-Wert (ein Wert von 5.5), um Fett, Schweiss, Schmutzpartikel oder Make-up-Reste schonend zu entfernen.
  • Verwenden Sie Ihren Waschlappen nur einmal und waschen Sie ihn bei mindestens 60 Grad Celsius.
  • Tragen Sie die Medikamente erst auf, wenn die Haut trocken ist. So vermeiden Sie Irritationen der Haut.
  • Verzichten Sie bei der Pflege danach auf Öle oder reichhaltige Cremes. Tragen Sie Gels auf, die antibakteriell wirken.
  • Kaschieren Sie allfällige Pickel mit einem Abdeckstift. Nicht drücken.
  • Schützen Sie Ihre Haut vor direkter Sonneneinstrahlung. Ideal sind leichte Sonnengels ohne komedogene Stoffe (mehr dazu auf den Seiten 14 und 15).
  • Reinigen Sie Ihr Gesicht zwei Mal täglich.

Ein probates Mittel

Der Wirkstoff Benzoylperoxid (BPO) verfügt über antibakterielle und schälend Eigenschaften. Er kann von aussen gegen die Entzündungen wirken, reguliert Verhornungsstörungen der Haut und wirkt in der Regel schon nach wenigen Tagen.

In der Regel wird BPO in Form von Cremes, Gelen oder Salben ein bis zwei Mal täglich auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Die Anwendungsdauer beträgt mindestens vier Wochen. Je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit kann die Konzentration an Wirkstoff in den Salben angepasst werden: Üblich sind Konzentrationen zwischen fünf und zehn Prozent. Häufig wird Benzoylperoxid zusätzlich mit anderen Wirkstoffen kombiniert, damit es mehrschichtig wirkt. Informieren Sie sich in Ihrer Amavita Apotheke oder bei einer Fachperson der Dermatologie.

Es wird vorerst Schlimmer

Die Anwendung von Pflegemitteln mit BPO kann zu einer Erstverschlimmerung führen. Wir sprechen von einem sogenannten «Aufblühen» der Akne. Grund dafür ist der Sauerstoff, der durch BPO auf der Haut freigesetzt wird. Mehr Sauerstoff in den oberen Hautschichten sorgt aber langfristig dafür, dass die Bakterienzahl durch Störung des bakteriellen Stoffwechsels vermindert wird. Zu Beginn ist es ratsam, BPO-Pflegemittel nur jeden zweiten Tag anzuwenden. Fragen Sie in Ihrer Amavita Apotheke nach geeigneten Produkten.

Tipp: Achten Sie darauf, BPO nicht mit farbigen Kleidern oder Handtücher in Berührung zu bringen. Der Wirkstoff bleicht Textilien und auch Haare. Tragen Sie ihn idealerweise morgens auf. Abends könnte auch der Kissenbezug gebleicht werden.

Heilen mit der Natur

Ähnliches durch Ähnliches heilen – das ist der Grundsatz der Homöopathie. Bei Akne kann eine solche Behandlung gut helfen. Ebenso geeignet sind zum Beispiel Schüssler Salze und bestimmte Vitamine.

Akne kann in hohem Masse kosmetisch störend wirken. Homöopathie kann dazu beitragen, dass man sich wieder wohler fühlt in seiner Haut. Dabei steht die Anregung der Stoffwechselfunktion im Vordergrund. Es gibt zudem Nährstoffe und Naturheilmittel, welche die Funktion der Haut unterstützen. Drei naturheilkundliche Tipps.

  • Thuja: Das homöopatische Mittel kommt oft bei Warzen zum Einsatz. Die Pflanze kann aber mehr als Warzen heilen: Sie wirkt besonders auf überschiessende Gewebsneubildung und kann daher auch bei Akne unterstützend helfen.
  • Vitamin E und Selen: Die beiden Antioxidantien entgiften freie Radikale und können Akne abklingen lassen. Besonders, wenn Ihnen schnell kalt wird und Sie sich schlaff fühlen, sind Vitamin E und Selen angebracht.
  • Schüssler Salze: Nr. 9 (Natrium phosphoricum D6) bringt den Fettstoffwechsel in Schwung. Davon profitiert das Hautbild, vor allem unreine, ölige Haut. Als guter Porenöffner eignet sich das Schüssler Salz Nr. 11 (Silicea D12). Die Kieselsäure (Silicea) stärkt das Bindegewebe. Erste Hilfe bei Entzündungen – auch bei entzündlichen, geröteten Pickeln – leistet Nr. 3 (Ferrum phosphoricum D12). Sie können die drei Salze auch zusammen einnehmen. Sprechen Sie die Dosierung in Ihrer Amavita Apotheke ab.

Tipp: Sorgen Sie für einen gesunden Lebensstil und regelmässige Entspannung – das tut Haut und Seele gut.

Wie reagiert mein Körper

Legen Sie sich ein Hauttagebuch an. Das geht ganz einfach und hilft Ihnen, herauszufinden, wie Ihr Körper reagiert.

So geht’s: Notieren Sie was Sie täglich essen, welche Kosmetika Sie verwenden, welche Medikamente Sie zu sich nehmen, wie die Wetterbedingungen sind oder wie gestresst respektive gelassen Sie durch den Tag gehen. Nach vier bis sechs Wochen stellt sich heraus, welche Faktoren sich günstig oder ungünstig auf die Haut auswirken.

Finden Sie die Unterlagen für Ihr Hauttagebuch unter folgendem Link: > amavita.ch/hautlexikon/akne

Irrtümer und Vorurteile

Ernährung und Akne – lange war sich die Wissenschaft darüber nicht einig, ob das, was wir essen, einen direkten Einfluss auf die Bildung von Hautunreinheiten hat. Sind Schokolade, Milch und Zucker wirklich schlecht für die Haut? Das sagt die Wissenschaft!

Schokolade - Wie wär's mit einem Freispruch?

Der Kakao in der Schokolade wäre an sich okay. Er beeinflusst laut Studien die Akne nicht und enthält sogar Antioxidantien und entzündungshemmende Stoffe, welche die Haut schön und jung halten. Das Problem bei Schokolade ist der enthaltene Zucker und andere Zusätze wie Milchpulver (mehr dazu unten).

Unser Tipp: Geniessen Sie Schokolade mit Mass und vorwiegend jene mit wenig Zucker und einem Kakao-Anteil von über 70 Prozent.

Milch – Macht sie mehr als Munter?

Viele Studien sprechen von einem Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und Akne. In der Tat enthält Kuhmilch viele Wachstumshormone, die den Testosteronhaushalt im menschlichen Körper stören und Entzündungsprozesse fördern können. Auch die Milchproteine Casein und Whey stehen im Verdacht, Akne zu fördern. Wie genau das funktioniert, ist aber noch nicht eindeutig erforscht.

Unser Tipp: Verzichten Sie drei Wochen auf Milchprodukte aus Kuhmilch. Mit Mandelmilch und ähnlichen Produkten finden Sie bestimmt Alternativen zur Überbrückung.

Zucker – Ein echter Feind?

Ein Forscherteam um die Ernährungswissenschaftlerin Jennifer Burris von der New York University hat 2012 bestätigt: Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) können die Akne abschwächen. Dazu gehören Kohlenhydrate wie Gemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte. Ein hoher GI wiederum erhöht das Akne-Risiko.

Unser Tipp: Reduzieren Sie Zucker und einfache Kohlenhydrate. Geniessen Sie Vollkornbrot statt Weissbrot, essen Sie eiweissreiche Tierprodukte wie Fleisch, Fisch, Käse und Ei, dazu Gemüse, Obst und Nüsse.

Fette – Pommes Ade?

Besser wäre es, wenn Sie auf sogenannte Transfette verzichten. Transfette entstehen durch Erhitzen oder starkes Verarbeiten und stecken in Süsswaren, Gebäck, Chips, Frittiertem oder gehärteten Pflanzenölen wie Sojaöl oder Margarine. Sie tun unserer Haut gar nicht gut.

Unser Tipp: Die «Geheimzutat» in einer hautverbessernden Ernährung sind hingegen essentielle Omega- 3-Fettsäuren. Enthalten zum Beispiel in Nüssen, Avocados, Fisch, Lein- und Chiasamen oder Eiern.

Gut Versorgt, ist halb gewonnen

Zinc

Zink ist bei vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und hilft bei Akne. Das bestätigen mehrere Studien. Das Spurenelement normalisiert unter anderem die Talgproduktion. So lässt sich Akne auch mit Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Milchprodukten, Fleisch, Fisch oder Eiern (alles gute Zinklieferanten) oder mit Zinktabletten von innen heraus bekämpfen. Fragen Sie uns nach der Dosierung. Gut zu wissen: Zinksalben enthalten Zinkoxid, das Pickel austrocknet. Tragen Sie Zinksalbe aber nur punktuell auf. Ihr Fettgehalt kann weitere Pickel auslösen.

Vitamin C

Die organische Säure, auch Ascorbinsäure genannt, schützt vor freien Radikalen und vor Entzündungen – auch vor jenen der Haut, wie sie bei Akne vorliegen. Zudem dient Vitamin C einer glatten Haut: Es sorgt dafür, dass freie Radikale das Kollagen der Haut nicht abbauen können. Kollagen verleiht unserer Haut Elastizität. Zitrusfrüchte, dunkelgrünes Gemüse (z. B. Brokkoli, Brennnessel, Petersilie und Grünkohl) sowie Acerolakirschen (eine Top-C-Lieferantin) gelten als gute Quellen von Vitamin C.

Omega-3-Fettsäuren

Die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexansäure) wirken entzündungshemmend. Sie werden in unsere Zellwände (Membrane) eingebaut. Besonders Fische enthalten viele dieser wertvollen Fettsäuren. Pflanzliche Quellen wie Nüsse, Rapsöl, Avocado oder Leinsamen liefern auch Omega-3-Fettsäuren. Doch nur ein Zehntel davon kann im Körper zu DHA umgewandelt werden. Wer keinen Fisch mag, kann seinen Bedarf mit Nahrungsergänzungsmitteln decken. Ihre Amavita Apotheke empfiehlt Ihnen gerne, was für Ihren Körper gut ist.

Gamma-Linolensäure - Guter Mitlenker

Die Gamma-Linolensäure (GLS) kommt in pflanzlichen Ölen vor, etwa in Borretschsamenöl, Hanföl, Nachtkerzenöl, Schwarzem Johannisbeerkernöl und Schwarzkümmelöl. Die Omega-6-Fettsäure GLS beeinflusst die Haut positiv. Bauen Sie diese kaltgepressten Öle in Ihren Alltag ein, denn sie wirken am besten, wenn Sie oral eingenommen werden. Auch Nüsse, Eier, Sesam und Mandeln enthalten Gamma Linolensäuren.

Probiotika

Die Haut ist ein Spiegelbild des Darms. Deshalb ist ein gesunder Darm das Fundament für eine gute Haut, denn unsere Immunabwehr bezieht rund zwei Drittel ihrer Kraft aus dem Darm. Tolle Mitlenker, welche diese Kraft im Darm verfügbar machen, sind probiotische Bakterien.

Die drei besten Probiotika-Quellen:

  • Milchsäurebakterien aus Joghurts mit Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium lactis
  • fermentierte Lebensmittel, z. B. Sauerkraut
  • Nahrungsergänzung als Tropfen oder Kapseln

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